470er Jolle: das derzeitige Zweimann-Olympiaboot

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Der 470er wurde 1963 in Frankreich von André Cornu entworfen, der seinen Entwurf nach der Bootslänge (470 cm) benannte. Als eines der ersten Boote, die auch am Wind in Gleitfahrt kamen, erregte es auf der Pariser Bootsmesse 1963 große Aufmerksamkeit. Vom Produktionsstart im Jahr 1964 weg erfreute sich die Klasse großer Beliebtheit und erreichte – beginnend in Frankreich – rasch eine große Verbreitung. Schon 1966 waren 1600 Boote gebaut worden, und die erste Europameisterschaft wurde ausgetragen – damals mit 64 Booten aus Belgien, Frankreich und der Schweiz. Im Jahr 1969 wurde er internationale Klasse. Die ersten Weltmeisterschaften fanden 1970 auf dem Lac de Lacanau nahe Bordeaux statt. Seit den Olympischen Spielen 1976 (Männer) bzw. 1988 (Frauen) ist der 470er olympische Klasse.

Um den 470er zu segeln, ist eine gute Kondition, jedoch keine übermäßige Kraft nötig. Das optimale Crew-Gewicht beträgt etwa 100 bis 145 kg, so dass er gut von Männern und Frauen gesegelt werden kann. Auch Jugendmannschaften kommen gut mit dem Boot zurecht. Durch entsprechende Trimmmöglichkeiten ist das Boot bei 1 bis 6 Bft gut segelbar, etwas darüber noch von geübten Mannschaften. Auf Regatten gilt der 470er als taktisch sehr anspruchsvolle Klasse, da die Unterschiede in der Bootsgeschwindigkeit gering sind und das Boot in den Manövern nur wenig Geschwindigkeit verliert. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Steuermann und Vorschoter gilt als essentiell für das erfolgreiche Regattasegeln.

Seit den Olympischen Spielen 1976 in Montreal ist der 470er olympische Klasse. Seit den Olympischen Spielen 1988 in Seoul wird der 470er ebenfalls von Frauenteams olympisch gesegelt. Im Jahr 2019 beschloss World Sailing, dass ab den Olympischen Spielen 2024 der 470er als "Mixed Two Person Dinghy" gesegelt wird. Damit besteht die Besatzung aus einem Mann und einer Frau, und die separaten olympischen Regatten für Männerteams und Frauenteams entfallen.

470er-Flotte am Kalterer See

Die Flotte zählt ein Dutzend Boote, wobei einige Mannschaften sowohl auf den Regattafeldern der Zone als auch auf gesamtstaatliche Ebene besonders aktiv sind. Mitglieder der 470er-Flotte haben auch an verschiedenen Master-Weltmeisterschaften teilgenommen. Die 470er-Segler der SVKS haben zahlreiche gute Platzierungen bei den zonalen Meisterschaften zu verbuchen, einen ersten Platz bei der Italienmeisterschaft der Junioren im Jahre 2001 sowie einen Weltmeistertitel in der Kategorie Granmaster 1997 in Rota (Spanien) erreicht.

Links

Bootsmaße

Länge: 4,7 m
Breite:1,69 m
Tiefgang mit Schwert: 1,05 m
Masthöhe: 6,76 m
Gewicht: 120 kg

Segelfläche

Großsegel: 9,12 m²
Focksegel: 3,56 m²
Spinnaker: 13 m²

Klassenzeichen

Riss der 470er Jolle

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